Aus eigener Erfahrung

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"Den ersten Kontakt mit syrischen Flüchtlingen hatte ich in der Neu-Anspacher Stadtbücherei. Anlässlich einer Kinderbuchlesung im April habe ich eine Frau auf Englisch angesprochen, die gerade drei Kinder zur Lesung gebracht hatte und offensichtlich das Deutsche nicht verstand. Ich kam gerade aus Belgrad zurück und konnte ihre Hilflosigkeit nachfühlen. Dieser Kontakt hat mit Schneeballeffekt zum Aktionskreis Flüchtlinge und dessen freiwilligen Verantwortlichen und aktiven Helfern geführt. Ich habe die Patenschaft für die zwölf syrischen Bewohner eines Hauses übernommen, d. h. Unterstützung bei Behördengängen und -kontakten einschl. Formulare ins Englische übersetzen und auf Deutsch ausfüllen, Suche nach Aktivitäten, z. B. Sport, Praktika, da sie vor ihrer Anerkennung als Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen, etc. Das Lehren der lateinischen Schrift und der deutschen Sprache liegt mir sehr am Herzen, da ich selbst eine zugewanderte Französin bin und die deutsche Sprache lernen musste. Ende der sechziger Jahre habe ich selbst die Erfahrung gemacht und erlebt, wie erforderlich es ist, die Landessprache gut zu beherrschen, wenn man sich integrieren möchte. Ich möchte jetzt Flüchtlinge unterstützen, wie mir damals von Arbeitskollegen und immer mehr werdenden Freunden geholfen wurde."

Monique Guerrier