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Seit ich Großmama geworden bin, überlege ich immer wieder einmal, was ich meinem Enkelkind schenken kann? Es macht Spaß alles schenken zu können, was ich mir für meine Kinder noch nicht leisten konnte.

Vor ein paar Wochen, als ich nach langer Zeit, meinen dreijährigen Enkelsohn besuchte, habe ich zuerst ein schönes teures Geschenk gekauft: ein Auto, das hupen kann, bei dem sich die Türen öffnen lassen und die Feuerwehrsirene heult. Der Enkel freute sich sehr über das Geschenk, legte es aber nach kurzer Zeit schon zur Seite. Und ich sah, dass er sich nicht mehr damit beschäftigte.

So kam ich auf den Gedanken: Sollte ich ihm nicht lieber Zeit schenken?

Ich kann mal mit ihm in den Zoo oder zum Baden gehen, oder Fahrrad fahren. Oder ich kann mit ihm Schwarzer Peter, Uno oder Memory spielen, wo ich keine Chance habe zu gewinnen.

Bei uns im Kindergarten stapelt sich Spielzeug über Spielzeug. Dabei verlieren die Kinder leicht die Übersicht und die Lust am Spielen.

Was sie brauchen ist, dass sich jemand mit ihnen beschäftigt.

So schenken meine Kolleginnen und ich Zeit, in der wir den Kindern zuhören und uns von ihnen erzählen lassen. Wir spielen gerne Gesellschaftsspiele und erleben viele spannende, aufregende, lustige aber auch traurige Momente mit den Kindern und sind für sie da.

Jedes Kind ist wichtig für uns, und wir möchten auf alle Kinder persönlich eingehen. 

Allen Erwachsenen wünsche ich Zeit, sich mit den Kindern zu freuen und mit ihnen zu lachen. "Zeit statt Zeug!" Besser kann man es fast nicht formulieren, was mich umtreibt und mir in der Situation mit meinem Enkel wieder einmal bewusst gemacht wurde. 

Schenkt den Kindern Zeit statt Zeug.

Aus dem Kita Team: Agnes Hessel