Über den Glauben sprechen

Ermahnungen bringen nicht viel, wenn sie nur aus Prinzip gesagt werden. Eine Begründung muss dabei sein und für mich Sinn machen. Sonst erscheinen manche Anordnungen und Forderungen nur gesagt, damit Macht und Einfluss erhalten bleiben. Von der hohen Warte eines Belehrenden aus verfehlen auch wichtige und richtige Sätze ihr Ziel. Luthers Sprache macht da keine Ausnahme, auch wenn sie noch so klar und deutlich ist. 

Auch die Briefe, die im paulinischen Sinn geschrieben sind, haben etwas Belehrendes. So sind sie ja auch konzipiert. Umso wichtiger ist, den Kontext zu kennen, in den hinein dieser Satz, an dem ja nichts auszusetzen ist, geschrieben wurde. Ich zitiere eine Übertragung von Jörg Zink: Verhaltet euch klug den Außenstehenden gegenüber und nützt die Gelegenheit, wenn sie sich bietet, euren Glauben zu bekennen. Redet immer mit Freundlichkeit und dabei in der Sache klar. Denn es ist wichtig, dass ihr wisst, wie ihr jedem antworten könnt.

Es geht um unseren Glauben und wie wir über ihn sprechen können. Populär ist das nicht, angesichts von religiösem Fanatismus und indoktrinierenden Glaubensregeln. Wir haben längst unser Glaubensleben aus dem Alltag ins Privatleben geholt. Für alles gibt es Spezialisten, auch für die Verkündigung. Diese biblischen Worte sind aber an eine Gemeinde gerichtet. Und das gilt bis heute. Christen sind das Salz in der Suppe, da kommt wieder Luther ins Spiel. Glaube ist die Würze des Lebens, und davon können wir reden, ganz freundlich.

Carmen Jäger

 

Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.

Kolosser 4,6